Meme-Analyse #1: Kolumbus

Anmerkung: Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch "Meme vs. Karikatur" (2019), welches sich im Shop finden lässt.

 

 1. Historischer Inhalt

Zahlreiche Erfindungen (z.B. Jakobsstab, Kompass etc.) im ausgehenden Spätmittelalter und der Schwelle zur Frühen Neuzeit waren die grundlegende Voraussetzung für die Entdeckungsfahrten – in Kombination mit einer verbesserten Kartographie und des sich gegen die reaktionären Bestrebungen der Kirche durchsetzenden heliozentrischen Weltbildes.

Bereits der Begriff der Entdeckungsfahrten ist klärungsbedürftig. Zum einen, weil neues Land nur aus der Sicht der Europäer entdeckt wurde – worauf das Bild-Makro im Besonderen anspricht. Zum anderen, da neues Land nicht nur entdeckt, sondern auch betreten, erkundet und letztlich erobert wurde. Jeder Seefahrer entdeckte, erkundete und eroberte auf andere Weise – und berichtete different von diesen Vorgängen.[1] Den meisten Reisenden war allerdings gemein, dass sie nicht nur für die Erschließung schnellstmöglicher Routen, sondern hauptsächlich für Handelswaren lossegelten. Reichtümer, Ruhm und kostbare Waren (Gewürze, Seide etc.) hatten eine große Anziehungskraft auf die Europäer. Doch schon von Beginn an gehörte auch immer eine politische Dimension zu jeder Seereise. So wurde oftmals noch vor dem Start der Reise beschlossen, dass „Inseln und Festlande“ bestenfalls nicht nur „entdeckt“, sondern auch „gewonnen“ werden sollten.[2] Penz (2010) betrachtet das Gold als maßgeblichen ‚Motor‘ für die Seefahrer. Das einzige Hindernis wären die Einheimischen gewesen, die dem selbstverständlichen Besitzanspruch der Europäer noch im Wege gestanden hätten.[3] Darüber hinaus setzte Papst Alexander VI. (1431-1503) noch eine religiöse Ebene ein: Er postulierte, dass die „Unterwerfung der heidnischen Völker und ihre Bekehrung“[4] eine verpflichtende Aufgabe für die christlichen Segler sei.

Der noch heute bekannteste Seefahrer aus der damaligen Zeit ist und war zweifelsohne Christoph Kolumbus (1451-1506). Auch er segelte mit einem Auftrag los, bei der Entdeckung und Eroberung keine klare Trennlinie besaßen. Aufgrund ungünstiger Winde und ungenauer Karten landete er fälschlicherweise auf den (heutigen) Bahamas statt, wie geplant, in Indien; aus diesem Grunde erhielten die Native Americans (in diesem Falle die Arawak[5]) die fälschliche Bezeichnung ‚Indianer‘. Die erste Begegnung zwischen christlichen Eroberern und amerikanischen Ureinwohnern verlief oftmals ruhig, beide Seiten waren zurückhaltend und neugierig. Das hatte aber laut Bitterli (1992) den hauptsächlichen Grund, dass die Einheimischen die Pläne der Europäer unterschätzten und diese wiederum zahlenmäßig zu wenig waren, um sofort kriegerisch tätig zu werden. Im weiteren Verlauf lässt sich aber eine gewisse Überheblichkeit der Europäer gegenüber den indigenen Völkern feststellen.[6] Begründet liegt dies unter anderem darin, dass die Ureinwohner scheinbar kein Interesse an Besitz hatten und für Europäer wertvolles Gold unbedarft gegen für sie unbekannte Materialien wie Glas und Eisen eintauschten.[7]

Faktisch gesehen stößt das Meme – bedingt durch geschichtliches Alltagswissen – an allerlei sachliche Grenzen. Faktisch gesehen landete Kolumbus nicht auf nordamerikanischem Festland, sondern primär auf Inseln des Atlantiks (u.a. San Salvador, Hispaniola und Cuba[8]). Richtig ist natürlich, dass er der Entdeckung Nordamerikas durch seine Seefahrten Vorschub leistete – nicht zuletzt angesichts seiner dritten Erkundungsfahrt, die ihn unwissentlich Teile des Festlandes betreten ließ.[9] Der Besitz von Büchern innerhalb der indigenen Bevölkerung ist zeitlich gesehen, wie die Konstruktion des Bild-Makros nahelegt, ebenso nicht haltbar. Erst die europäischen Siedler brachten die Buchkunst in die Reihen der amerikanischen Ureinwohner; davor zeichneten sie auf Felsen oder Leder.

 

2. Stilmittel, Humor und popkulturelle Referenzen

Dieses aus zwei Bildern konstituierte Meme kombiniert ein historisches Gemälde (oben) mit einer aktuellen Rekonstruktion (?) und damit die grundlegenden templates der vorherigen Beispiele. Optisch erinnert das Bild-Makro darüber hinaus an einen Comic mit zwei Panels; die direkten Aussprüche der jeweiligen abgebildeten Protagonisten votieren – auch ohne Sprechblasen – ebenfalls dafür.

Christoph Kolumbus wird über das posthume Porträt seiner selbst aus dem Jahre 1519 repräsentiert. Vom originalen Ölgemälde ‚Portrait of a Man, Said to be Christopher Columbus‘ des italienischen Künstlers Sebastiano del Piombio (1485-1547), das die Maße von 106.7 × 88.3 cm besitzt, ist hier allerdings nur die obere Hälfte abgebildet.[10]

Der untere Teil des Memes, welcher die amerikanischen Ureinwohner zeigt, ist als eigenständiges Bild mit Angaben zu Autor und Entstehung nicht aufzufinden. Die suboptimale Auflösung macht eine Einschätzung, ob es sich beispielsweise um eine mit Filtern bearbeitete Photographie einer zeitgenössischen Rekonstruktion oder gar einen Filmausschnitt handelt, überaus schwierig. Dafür spricht, dass die dargestellten Menschen dem ‚typischen Indianerbild‘ entsprechen, welches über mediale Erzeugnisse (Filme, Serien etc.) in den Köpfen der Rezipienten festgesetzt wurde. Anzuführen wären hier beispielsweise die „federngeschmückte, […] prachtvoll verzierte Lederkleidung mit langen Fransen“[11], die in Wirklichkeit nur bei sogenannten Prärie- und Plainsindianern[12], also nur einer einzelnen Kultur der Native Americans, wirklich verbreitet waren. Dass diese erst gegen 1750 entstand und sich daraufhin nachhaltig etablierte, erschüttert die zeitliche Authentizität des Bild-Makros und das gemeine, klischeebehaftete Bild von Indianern der heutigen Gesellschaft.[13] Den besonderen Humor unterstreicht das Bild durch die Tatsache, dass der mittlere der drei Ureinwohner das Buch dergestalt hält, wie moderne Menschen einen Laptop benutzen – es impliziert also in diesem Zusammenhang weniger Erstaunen über den fremdartigen Inhalt eines unbekannten Mediums, sondern Erregung über den Post von Christoph Kolumbus in einem sozialen Netzwerk. Hier werden geschickt mehrere Zeitachsen verbunden und die Abbildungen in neue, zeitgemäße Kontexte versetzt.

Die Ureinwohner reagieren passenderweise auf den Ausspruch Kolumbus‘ mit zwei gängigen Wörtern aus der Internetsprache (‚Netzjargon‘), die sich beide aber mittlerweile sogar in der Jugend-, wenn nicht sogar in der Alltagssprache etabliert haben. Während LOL[14] (bzw. lol) ein Emoticon verschriftet (Laughing Out Loud[15]), beschreibt repost eine typische Tätigkeit der Share-Kultur in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter (bei letzterem wäre der entsprechende Begriff richtigerweise aber retweet), mit der Inhalte an die eigene Community, Freunde oder Follower weiterverbreitet bzw. mit diesen geteilt werden. Das Wort repost an sich deutet bereits an, dass es sich um einen originalen Post eines anderen Autors bzw. Nutzers handelt. Genau dies bemängeln die Ureinwohner hier: Kolumbus sei nicht der Erste gewesen, der Amerika entdeckt hätte, da sie selbst dort ja schon seit langer Zeit zuvor lebten.

 

3. Aussageabsicht, Autor und Rezipienten

‚Kolumbus war nicht der Erste in Amerika‘ – mit dieser stumpf wie logisch klingenden Feststellung kann der vor allem in sozialen Medien und im Internet beheimatete Widerstand junger Bevölkerungsschichten gegen den ‚Columbus-Day‘ (12. Oktober) zusammengefasst werden. Der Feiertag ist nur eine Facette des aktiven Erinnerns an die Leistungen des italienischen Seefahrers für die Entstehung der USA. Noch heute werden zahlreiche bemerkenswerte Monumente und Statuen zu seinen Ehren in verschiedenen Staaten errichtet – meist in ungerechtfertigter Größe oder mit fragwürdigem geschichtlichem Inhalt.[16]

Jahr für Jahr lässt sich immer mehr kreative, aber auch sachliche Kritik an diesen Gepflogenheiten der amerikanischen Gesellschaft erkennen und auffinden. In einem „Prozess diskursiver Neuaushandlung“[17] der Vergangenheit der USA sind immer mehr „Teile eines indianischen Gegengedächtnisses in die offizielle Erinnerungskultur“[18] eingegangen. Lohnenswertes Ziel publizistischer, gesellschaftlicher und historischer Akteure ist es, den ‚Columbus Day‘ nicht weiterhin unbekümmert zu feiern, sondern an die Leiden und die massiven Opfer der Eroberung des amerikanischen Kontinents zu erinnern – ganz im Gegensatz zur traditionellen heroischen Geschichtsschreibung, die die stattgefundene Invasion verharmloste.[19] Noch heute machen fehlendes Interesse, mangelnde Empathie oder fehlerhaftes Geschichtswissen den diskriminierenden Umgang vieler Amerikaner mit dem indigenen Bevölkerungsteil aus.[20] Aktuelle Protestler, die unter anderem zahlreiche Memes wie dieses erstellen, um massive Aufmerksamkeit zu generieren, knüpfen damit an unzählige politische und gesellschaftliche Veränderungen[21], die die Sinne für indigene Lebensweisen schärften und die positive Wahrnehmung der Ureinwohner unterstützte, an und tragen zu einem kritischen Umgang mit der Geschichte des eigenen Landes bei. Hauptaugenmerk ist es dabei, die über Jahrhunderte eingeübte eurozentristische Sicht zu überwinden.[22] Aber auch die Indianer und indigenen Bevölkerungsteile einzelner Staaten erheben immer häufiger ihre Stimme und erreichen durch ihre Demonstrationen und sinnbildlichen Aktionen viele aufgeschlossene Menschen. So feierten chilenische Indianer beispielsweise ein konträres Fest zum ‚Columbus Day‘ und erinnerten am 11. Oktober an ihren letzten Tag in Freiheit.[23] Der indianische Widerstand floss erheblich in die Vorhaben globalisierungskritischer Gruppen ein und konstituierte eine neue Art des Geschichtsbezuges aktueller Politik.[24]

Dass der angewandte Humor und die politische Aussage des Werkes auf große Zustimmung treffen, zeigt die äußerst positive Resonanz (ca. 85%[25] von über 1200 abgegebenen Stimmen). Ebenso bewirkt das Bild-Makro eine weitergehende Auseinandersetzung: Ein User übertreibt den mahnenden Blick in die Vergangenheit absichtlich auf ironische Weise, setzt sich für eine vollständige Aufarbeitung der Geschichte ein und formuliert: „[…] pretty sure the dinosaurs discovered America back In 86 bc in an attempt to escape religious oppression from the pterodactyls.“ Andere merken historische Fakten an, z.B., dass Kolumbus eben nicht das nordamerikanische Festland entdeckte, sondern atlantische Inseln. Der Autor – bzw. der ‚Wiederkäuer‘ – namens zak.hajjaoui ist interessanterweise Kanadier und hat auf der Plattform bereits über hundert Bilder gepostet (bei einer Zustimmungsrate von 90%[26]). Von welchen Memes er tatsächlich Urheber ist, bleibt fraglich; unter seine beliebtesten Uploads mischen sich immer wieder Bild-Makros mit historischem oder politischem Inhalt.[27] Auf der anderen Seite lassen sich aber auch viele Kanada-Klischees und semi-seriöse Inhalte finden.

Im weitesten und womöglich überinterpretierten Sinne könnte dieses Bild-Makro sogar selbstreferentiellen und -ironischen Charakter besitzen, wenn man den modernen Umgang mit Memes sowie der Schwammigkeit der jeweiligen Autoren hinzuzieht (vgl. 4.1) und eine allgemeingültige Botschaft vermutet, die das kritische Hinterfragen von (historischen) Inhalten fordert. In dieser Weise machen sich auch ein paar Nutzer über dieses Bild-Makro lustig, weil sie es bereits auf anderen Portalen gesehen hätten und es hier dementsprechend ebenso als Repost denunzieren.

 

4. Didaktisches Potenzial

Nach Behandlung des Themenfeldes „Wende zur Neuzeit“ mit dem konkreten Inhaltsfeld „Fenster zur Welt: die Expansion Europas nach Amerika beschreiben und ihre Folgen für die ‚Neue‘ Welt bewerten“[28] bietet das Meme eine anspruchsvolle Zusammenfassung und abschließende Diskussionsgrundlage der Unterrichtseinheit. Die Verwendung desselben folgt dennoch ehrgeizigen Zielen, da es einen Diskurs über ein geschichtliches Thema auf Meta-Ebene provoziert.

Der an Comics erinnernde Aufbau und die schülernahe Internetsprache des Bild-Makro erregt Aufmerksamkeit; folglich ist ein möglicher Einsatz im Unterricht schon durch die maßgebliche Schülernähe zu begründen. Die uneingeschränkte Bekanntheit des Begriffes LOL öffnet dabei das Tor zur modernen, „interaktionsorientierten Schreibform“[29] in den neuen Medien, die beispielsweise durch die Verwendung anderer und Auseinandersetzung mit weiteren Memes thematisiert werden kann – nicht zwingend in aller Ausführlichkeit im Geschichtsunterricht, aber interdisziplinär mit dem Fach Deutsch bzw. der Sprach- und Schreibdidaktik. Die faszinierende Vermischung von medialer Schriftlichkeit und konzeptioneller Mündlichkeit[30] wird von Schülerinnen und Schülern häufig gar nicht realisiert und führt zu nachhaltigen Lernerlebnissen. Die Funktion selbstverständlich verwendeter Begrifflichkeiten wie das erwähnte LOL als Mittel zur „Emotionalisierung, Kommentierung sprachlicher Handlungen oder zur Gesprächssteuerung“[31] ist den Jugendlichen ebenfalls nicht explizit bewusst.

Die indirekte Forderung des Bild-Makros, alle Aussagen, Nachrichten und Posts auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, proklamiert eine kritische Mediennutzung, die auch historische Inhalte betreffen kann und muss. Subjektive Einschätzungen müssen von objektiven Gegebenheiten getrennt werden (können) – ohne dabei natürlich die Multiperspektivität im Allgemeinen gering zu schätzen. Das Hinterfragen und die Reflexion jeglicher Medienerzeugnisse und ihrer Autoren sollte heute mehr denn je eingeübt und ritualisiert werden (vgl. hierzu auch 5.4). Ebenso kann die sich entwickelnde distanzierte Haltung junger amerikanischer Menschen zum Columbus-Day aus den genannten Gründen thematisiert und die Hintergründe für das Aufkommen dieser analysiert werden. Analog dazu kann auf die Schwierigkeiten und den Wandel der deutschen Erinnerungskultur und des nationalen Geschichtsbewusstseins eingegangen werden. Gleichzeitig wird die Betonung der Multiperspektivität und Reflexivität geschichtlicher Inhalte weiter unterstützt.

Fernab der inhaltlichen Schwere und der kognitiven Voraussetzung, auf Meta-Ebene diskutieren zu können, scheint dieses Meme das bisher am ehesten für den Unterricht geeignete. Inwieweit Schülerinnen und Schüler der siebten oder achten Klassen die inhaltliche Dimension erfassen können, scheint allerdings an diverse Vorbedingungen (z.B. Vorwissen sowohl inhaltlicher und medialer Art) geknüpft zu sein.

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 [1] Bitterli, U.: Die Entdeckung Amerikas. Von Kolumbus bis Alexander von Humboldt. München, 1992, S. 11f.

 [2] Bitterli, Die Entdeckung Amerikas, S. 14

 [3] vgl. Penz, T.: Gold für Europa - Blut für Amerika. Mediale Vermittlungsmöglichkeiten im Geschichtsunterricht am Beispiel Statistik und dem Thema ‚Die Neue Welt‘. Hildesheim, 2010, S. 10

 [4] Bitterli, Die Entdeckung Amerikas, S. 15

 [5] Wassertheurer, S.: Die Columbus-Debatte - Herrschaftsstrukturen in Film und Gesellschaft [Diplomarbeit]. Wien, 2013, S. 17

 [6] Bitterli, Die Entdeckung Amerikas, S. 15

 [7] Wassertheurer, Die Columbus-Debatte, S. 17

 [8] vgl. Ebd., S. 18

 [9] vgl. Ebd., S. 21

 [10] vgl. The Metropolitan Museum of Art: Portrait of a Man, Said to be Christopher Columbus

 [11] Karmann, G.: Kleidung der Indianer der Prärien und Plains. In: Schmidt, D. (Hrsg.): Kleidung, Körper, Lebensraum. Die Indianer Nordamerikas. Baltmannsweiler, 2006, S. 108

 [12] Plains im Sinne von (weitläufigen) Ebenen, aber nicht exakt trennbar von der Begrifflichkeit Prärie. Vgl. hierzu Ebd., S. 108

 [13] vgl. Ebd., S. 108

 [14] Beide Aussprachemöglichkeiten sind möglich: Sowohl die einzelne Betonung der Buchstaben (L-O-L) oder die Aussprache als zusammenhängendes Wort. Vgl. hierzu und zur Bedeutung des Begriffes Morgan, J.: Why did LOL infiltrate the language?, 2011.

 [15] Auch wenn die (ironische) Verwendung der Abkürzung LOL in den frühen 2000ern (SMS, E-Mail etc.) überstrapaziert wurde und sich ein fließender Übergang (Ende der 2000er/Beginn der 2010er) des Begriffes vom ‚Netzjargon‘ in die Jugendsprache vollzog, taucht sie mittlerweile nur noch vereinzelt – und dies ausgerechnet in Titeln von Mainstreammedien wie Filmen und Computerspielen – auf. Die Bekanntheit des Akronyms ist unabhängig davon ungebrochen. Die Nutzung desselben in der mündlichen Kommunikation wird mittlerweile eher als ‚uncool‘ bzw. ‚nervig‘ verstanden. Vgl. hierzu Pohl, F.: Lol und übelst sind nicht mehr geil, Digga!, 2010. Die Autorin von Welt Online beruft sich hier auf das PONS Wörterbuch der Jugendsprache 2011.

 [16] So baute beispielsweise der Präsident der Dominikanischen Republik einen beeindruckenden Columbus-Leuchtturm mit massivem Stromverbrauch – die Bevölkerung der mit dem Denkmal beglückten Hauptstadt leidet dagegen seit Jahren unter einer unzuverlässigen Stromversorgung. Vgl. hierzu Seybold, D.: Geschichtskultur und Konflikt: historisch-politische Kontroversen in Gesellschaften der Gegenwart. Bern, 2005, S. 279

 [17] Mattioli, A.: Die Native Americans und der Memory-Boom in den USA. Luzern, 2013, S. 11

 [18] Ebd., S. 11

 [19] vgl. Mattioli, Die Native Americans, S. 13

 [20] vgl. Ebd., S. 16

 [21] Grund hierfür ist laut Mattioli (2013) unter anderem, dass das „traditionelle weiße Amerika […] an historischer und kultureller Bedeutung“ eingebüßt hat. Demographische Veränderungen, kulturelle Vielfalt und ein weniger starker Konservatismus beflügelten eine sich wandelnde Erinnerungskultur. Vgl. Ebd., S. 31

 [22] Wassertheurer (2013) dokumentiert diesen Einstellungswandel von überheblichem Eurozentrismus zu reflexiver Dokumentation indigener Perspektiven anhand von diversen Filmbeispielen aus verschiedenen Jahrzehnten eindrucksvoll. Vgl. hierzu Wassertheurer, Die Columbus-Debatte, S. 110f.

 [23] vgl. Seybold, Geschichtskultur und Konflikt, S. 281

 [24] vgl. Ebd., S. 284

 [25] Stand: 17.03.2017

 [26] Stand: 17.03.2017

 [27] Die beiden am häufigsten geupvoteten Bilder sind in diese Kategorie einzuordnen. Das beliebteste vermutet eine Überbezahlung der Politiker und wirkt sehr polemisch, das zweitbeliebteste vermittelt die sarkastische Politik der Nazis, die Gewalt gegenüber Tieren verurteilten – Gewalt gegenüber Menschen aber war politische Agenda und festigende Funktionsweise des Regimes.

 [28] Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Gemeinsamer Bildungsplan, S. 25

 [29] Storrer, A.: Sprachverfall durch internetbasierte Kommunikation? Linguistische Erklärungsansätze – empirische Befunde. Berlin/Boston, 2014., S.1f

Die Autorin widerspricht der gängigen Floskel vom Verfall der Sprache und begründet eine Abgrenzung zur „textorientierten Schreibform“ unter anderem aufgrund technischer Rahmenbedingungen und bestimmten Erfordernissen der Alltagskommunikation. Sie sieht die internetbasierte Kommunikation als sinnvolle Erweiterung der deutschen Sprache, wenn die Nutzer zwischen der interaktions- und textorientierten Schreibhaltung switchen können (S. 17). Daher betont sie ebenso die Wichtigkeit der regelhaften, normierten Schriftsprache als Lerngegenstand.

 [30] vgl. Storrer, Sprachverfall, S. 3

 [31] Ebd., S. 5f.

 [32] vgl. Rahm, Humor, Ironie, Erkenntnis, S. 14

 [33] In diesem Fall wären es die Themen (historisch gewachsene) Klischees, Medienkritik und ‚moderne Sprache‘ bzw. Sprachgewohnheiten (vgl. 4.3.4 und 4.4.4).

 [34] Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Gemeinsamer Bildungsplan, S. 13ff.

 [35] Sauer, Bilder im Geschichtsunterricht, S. 7

 [36] vgl. Pandel, Karikaturen. Gezeichnete Kommentare und Leitartikel, S. 260ff.

 [37] vgl. Kasper, zit. n. nextMedia.Hamburg, Witze, Meinungen und Haltungen

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